Gründerzentrum: Los geht’s im Startwerk-A

Von Bardo Faust

Warum gibt es in Wiesbaden eigentlich nur ein Gründerzentrum? Diese Frage stellte sich Fabian Fauth vor etwa vier Jahren: „Ich bin in der IHK-Vollversammlung aktiv und dort sehr stark mit dem Thema Gründung beschäftigt“, sagt er. Ein guter Grund also, um sich über das Thema Gründerzentrum Gedanken zu machen.

Ein anderer ist seine persönliche Erfahrung, denn mit der eigenen PR-Agentur startete Fauth vor neun Jahren – in eben diesem einen Gründerzentrum, dem Start-Block in der Homburger Straße: „Ich habe am eigenen Leibe erfahren, welche Vorteile das hat.“ Fauth will diese nun auch seinen Mietern ermöglichen: Seit Mai gibt es an der Äppelallee das zweite Gründerzentrum in Wiesbaden: „Startwerk-A“.

Unkompliziert mieten und kündigen

„Mit dem Startwerk-A möchten wir Raum für Gründer und Start-ups in Wiesbaden schaffen“, sagt Fauth, Initiator und Geschäftsführer der Startwerk GmbH. Denn in der Stadt gebe es eine rege Gründerszene, was er durch seine Mitarbeit in den Ausschüssen der IHK erfahren habe. Deshalb will er jetzt auf die speziellen Bedürfnisse der Gründer eingehen – zum Beispiel, Büroflächen einfach anmieten und kündigen zu können. „Ebenso wichtig ist uns die Gründerkultur, die wir im Startwerk-A sowohl räumlich als auch mit zielgerichteten Events pflegen wollen“, sagt Fauth. Von Winter an wird zusätzlich ein 150 Quadratmeter großer Veranstaltungsbereich zur Verfügung stehen – für Workshops, Vorträge, Feierlichkeiten. Die Räume im Keller sollen auch vermietet werden, ein wichtiger Baustein der Finanzierung.

Das Startwerk selbst ist ein wahres Kleinod. In Sichtweite des Biebricher Bahnhofs haben Handwerker im historischen Gebäude moderne Büroräume in die Backsteinhülle des Altbaus von 1888 gezaubert. Bis vor einem Jahr war hier die Betriebskrankenkasse „BKK Family“ untergebracht, die aus den Didier-Werken hervorging, einem ehemaligen Wiesbadener Traditionsbetrieb.

Jetzt werden an der Äppelallee 27 auf drei Stockwerken insgesamt 32 Büroräume für Gründer, Agenturen, Freiberufler angeboten. Sie sind zwischen 14 und 35 Quadratmeter groß, dazu gibt es moderne Besprechungsräume, Teeküchen, großzügige Kommunikationszonen und eine Dachterrasse als Gemeinschaftsbereiche die allen Mietern offenstehen.

Ein großes Thema wird die Kommunikation sein“, sagt Fauth. Netzwerke bilden, flexibel sein, sich gegenseitig unterstützen – das sind die Vorzüge eines solchen Projektes, findet er. Und ein Glasfaseranschluss sorgt für beste technische Voraussetzungen.

Viel Zeit und Geld investiert

Viel Zeit und Geld hat Fauth investiert, um den Bau zu kaufen und fit zu machen für die Zukunft. Unterstützt wurde er dabei von seiner Familie, die Erfahrungen in der Immobilienbranche hat. Auch er selbst hat dort schon gearbeitet: „Das hat mir geholfen, ich wusste was zu tun ist, worauf ich achten muss, wie man so ein Projekt kalkuliert.“

Mit Liebe zum Detail und einem ideenreichen Bauleiter ging es an die Arbeit: „Das Haus ist ein Einzeldenkmal, wir haben also eng mit der Denkmalschutzbehörde zusammengearbeitet“, sagt Fauth. Herausgekommen sind Räume, die einerseits die Anforderungen moderner Büros erfüllen, andererseits aber auch den Charme der Vergangenheit spüren lassen.

Einen anonymen Büroklotz wollte Fauth nicht. „Ich wohne hier in der Nähe, irgendwann habe ich gesehen, dass das Haus verkauft wird.“ Nach einer Begehung mit dem Architekten hat Fauth schnell zugeschlagen. Zumal sich zwei Objekte, die er vorher schon im Blick hatte, mittlerweile zerschlagen hatten – das eine war zu groß, das andere zu teuer.

Mit dem bisherigen Verlauf des Projektes ist Fauth vollauf zufrieden: Von den 32 Räumen sind drei Viertel vermietet – von der Design-Agentur, über freie Berater und Coaches bis zu klassischen Start Ups und einer Unternehmensberatung. Ein sehr gemischtes Publikum. Fauth freut dies, aber wundert es auch ein wenig: „Ich hätte gedacht, dass mehr Firmen aus der Kreativwirtschaft kommen.“ Und auch beim Eventbereich im Keller geht es voran, wie Fauth berichtet: Am Montag habe er die Baugenehmigung erhalten. In vier Monaten könne der Keller genutzt werden.

In seine eigene Gründung, die Startwerk GmbH, will Fauth viel Kraft stecken. Aus der PR-Agentur hat er sich ein wenig zurückgezogen. Gemeinsam mit einer Mitarbeiterin will er sich um die Vermietung kümmern: „Ich gehe davon aus, dass wir hier eine hohe Fluktuation haben. Da gibt es immer was zu tun.“

Und auch in den Eventbereich im Keller muss viel investiert werden, damit dies gut läuft. Und dann gibt es vielleicht auch wieder Platz im Kopf für weitere neue Ideen. Die Bezeichnung „Startwerk-A“ deutet zumindest daraufhin, dass auch mal ein Startwerk-B geben könnten. Zukunftsmusik zwar, aber nicht völlig ausgeschlossen, findet Fauth: „Man muss Visionen haben.“

 

Kontakt

Das Startwerk Abefindet sich an der Äppelallee 27 in 65203 Wiesbaden. Die Büroadresse ist indes eine andere: Schönbergstraße 3 in 65199 Wiesbaden. E-Mail: ed.a-1745029993krewt1745029993rats@1745029993oreub1745029993, Telefon 0611 / 88 02 66 77.

Impressionen aus dem Startwerk A finden sich im Internet auf der Seitewww.startwerk-a.de. Auf dem Facebook-Profil des Startwerks-A werden in loser Folge die Mieterinnen und Mieter des Gründerzentrums vorgestellt.

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